Erfahren Sie, wie Sie als Vermieter mit Selbstauskunft, Bonitätscheck und Referenzen den passenden Mieter finden. Jetzt Tipps & Vorlagen im Ratgeber lesen!

Die Auswahl des richtigen Mieters gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Vermieters. Sie entscheidet oft darüber, ob ein Mietverhältnis harmonisch, zuverlässig und langfristig verläuft – oder ob es zu Problemen kommt. Umso wichtiger ist ein strukturierter Prozess zur Mieterauswahl inklusive Bonitätsprüfung.

Bevor Sie einen Mietvertrag unterzeichnen, sollten Sie den potenziellen Mieter um eine vollständig ausgefüllte Mieterselbstauskunft bitten. Diese gibt Ihnen einen ersten Überblick über:

• Monatliches Einkommen

• Beruf / Arbeitgeber / Beschäftigungsdauer

• Anzahl der Personen im Haushalt (inkl. Kinder)

• Haustiere / Raucherstatus

• Mietwunsch und Einzugsdatum

➡️ Wichtig: Die Auskunft muss freiwillig erfolgen – Sie dürfen keine sensiblen Daten (z. B. Religion, Gesundheitsdaten) abfragen.

Eine professionelle Bonitätsprüfung ist für Vermieter unerlässlich. Sie gibt Auskunft darüber, ob der Interessent in der Vergangenheit seine Zahlungen zuverlässig geleistet hat.

Typische Merkmale des Checks:

• Schufa-Score (ideal: >90 %)

• Bestehende Schulden / Kredite

• Negative Einträge (z. B. Mahnbescheide)

• Identitätsprüfung

➡️ Diese Prüfung kann über zertifizierte Anbieter erfolgen (z. B. SCHUFA, Creditreform Boniversum, arvato infoscore).

💡 Tipp: Lassen Sie sich die Schufa-Auskunft direkt vom Interessenten mitbringen oder holen Sie sie mit dessen Einwilligung selbst ein.

Um sich ein noch besseres Bild vom Mietinteressenten zu machen, empfehlen wir folgende Unterlagen:

• Letzte 3 Gehaltsnachweise oder Einkommensbescheide (bei Selbstständigen: BWA / Steuerbescheid)

• Kopie des Personalausweises (Vorder- und Rückseite)

• Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom vorherigen Vermieter

• Optional: Bestätigung vom Arbeitgeber über Beschäftigungsverhältnis

➡️ Achten Sie auf Plausibilität (z. B. Höhe des Einkommens im Verhältnis zur Miete).

Ein persönliches Gespräch ist durch keine Unterlage ersetzbar. Achten Sie bei der Besichtigung oder dem Kennenlernen auf:

• Auftreten und Kommunikationsverhalten

• Verbindlichkeit bei Terminen und Unterlagen

• Fragen des Mietinteressenten (ernsthaftes Interesse erkennen)

➡️ Vertrauen Sie auch auf Ihr Bauchgefühl – aber immer im Rahmen des rechtlich Zulässigen.

Sie dürfen Ihre Entscheidung als Vermieter frei treffen – allerdings sind Sie an das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gebunden. Das bedeutet:

🚫 Unzulässig ist eine Ablehnung z. B. wegen:

• ethnischer Herkunft

• Religion oder Weltanschauung

• Geschlecht oder sexueller Identität

• Alter oder Behinderung

➡️ Entscheiden Sie sachlich und dokumentieren Sie Ihre Gründe, falls mehrere Interessenten vorliegen.

1. Fordern Sie eine vollständige Selbstauskunft an

2. Prüfen Sie die Bonität (Schufa etc.)

3. Fordern Sie relevante Nachweise und Referenzen

4. Führen Sie ein persönliches Gespräch

5. Vermeiden Sie rechtlich bedenkliche Auswahlkriterien

✅ Wer strukturiert vorgeht, schützt sich vor Zahlungsausfällen und Streitigkeiten – und schafft die Basis für ein langfristig gutes Mietverhältnis.

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