Indexmiete oder Staffelmiete? – Der große Vergleich für Vermieter

Was bedeutet Staffelmiete?

Bei einer Staffelmiete (§ 557a BGB) vereinbaren Vermieter und Mieter bereits im Mietvertrag, dass die Miete sich in festen Zeitabständen automatisch erhöht.

  • Die Erhöhungen müssen als Geldbetrag (nicht in Prozent) festgelegt sein.

  • Die erste Mieterhöhung darf frühestens nach 12 Monaten erfolgen.

  • Während der Laufzeit sind keine weiteren Mieterhöhungen (z. B. wegen Vergleichsmiete) möglich.

Beispiel Staffelmiete:

  • Jahr 1: 800 €

  • Jahr 2: 830 €

  • Jahr 3: 860 €

Der Mieter weiß also genau, wann welche Mieterhöhung kommt.


Was bedeutet Indexmiete?

Bei einer Indexmiete (§ 557b BGB) wird die Miete an die Inflation gekoppelt. Grundlage ist der Verbraucherpreisindex (VPI), den das Statistische Bundesamt veröffentlicht.

  • Eine Anpassung darf einmal pro Jahr erfolgen.

  • Die Erhöhung muss schriftlich geltend gemacht und rechnerisch nachvollziehbar sein.

  • Während der Laufzeit sind keine weiteren Erhöhungen (außer Modernisierung) erlaubt.

Beispiel Indexmiete:

  • Startmiete: 800 €

  • Inflation + 6 % → neue Miete 848 €

  • Im Folgejahr: Inflation + 2 % → neue Miete 865 €

Die Entwicklung hängt also von der Inflationsrate ab.


Vorteile und Nachteile im Überblick

Staffelmiete

Vorteile für Vermieter:

  • Planungssicherheit: Feste Einnahmensteigerung.

  • Klare Kalkulation ohne Diskussion mit dem Mieter.

  • Einfach im Mietvertrag geregelt, kein jährlicher Anpassungsaufwand.

Nachteile für Vermieter:

  • Keine Reaktion auf hohe Inflation möglich.

  • Kann im Vergleich zur ortsüblichen Miete irgendwann zu niedrig liegen.

  • Bei sinkender Inflation keine „Nachjustierung“ nach oben.


Indexmiete

Vorteile für Vermieter:

  • Schutz vor Inflation: Mietsteigerung orientiert sich an Preisniveau.

  • Einfacher Nachweis: Anpassung anhand offizieller Zahlen.

  • Möglichkeit, langfristig die Kaufkraft zu sichern.

Nachteile für Vermieter:

  • Steigt die Inflation kaum, bleibt auch die Miete fast unverändert.

  • Mieterhöhungen müssen aktiv geltend gemacht werden (kein Automatismus).

  • Aufwendig in der Kommunikation, da man dem Mieter Berechnungen vorlegen muss.


Wann ist welche Variante besser?

  • Staffelmiete ist sinnvoll, wenn du

    • langfristig stabile Mieterträge ohne Aufwand möchtest,

    • eher moderate Mieterhöhungen planst,

    • in Regionen mit niedriger Inflation und stabilen Märkten vermietest.

  • Indexmiete lohnt sich, wenn du

    • dich vor Kaufkraftverlust schützen willst,

    • in Zeiten hoher Inflation flexibel bleiben möchtest,

    • eher mittelfristig denkst und bereit bist, die Anpassung jährlich aktiv durchzuführen.


Praxis-Tipp von Vermieterfuchs

  • In Hochinflationsphasen ist die Indexmiete attraktiver.

  • In ruhigen Märkten mit stabilen Preisen ist die Staffelmiete einfacher und für Mieter planbarer.

  • Für Vermieter, die langfristig maximale Flexibilität wollen, kann die Indexmiete die bessere Wahl sein.


Fazit: Index oder Staffel?

Es gibt keine „beste Lösung“ für alle Fälle.

  • Wer Sicherheit und Planbarkeit schätzt, ist mit der Staffelmiete gut beraten.

  • Wer Inflationsschutz sucht und dynamisch reagieren will, sollte die Indexmiete wählen.

👉 Wichtig: Egal ob Staffelmiete oder Indexmiete – die Regelungen müssen klar im Mietvertrag formuliert sein. Vermieterfuchs hat die passenden Mietvertragsmuster für beide Varianten.

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